Anis bringt süße Würze in die Tasse
Angenehm süß und sogar ein bisschen geheimnisvoll – kaum ein anderes Gewürz betört die Sinne so sehr wie Anis. Mit seinem unverwechselbaren Aroma und betörenden Duft hat Anis die Welt erobert. Die Samen der vielseitigen Gewürzpflanze werden seit Jahrhunderten zur Parfümherstellung und in vielen kulturellen Ritualen verwendet. Am häufigsten wird Anis jedoch in der Küche verarbeitet: Während das Gewürz in Europa vor allem in Backwaren wie Anis-Keksen oder in Anis-Likören zu finden ist, kommt das einzigartige Aroma im indischen und arabischen Raum insbesondere in herzhaften Gerichten zur Geltung.
Anis ist wahrhaft eine botanische Kostbarkeit. Wissenschaftlich bekannt als „Pimpinella anisum„, teilt Anis die botanische Abstammung mit Fenchel und Kümmel. Bereits der Name deutet auf seine einzigartige Faszination hin, die Anis auf unsere Sinne ausübt: Das Wort Anis wurde vermutlich vom griechischen Wort „anemos“ (Duft) abgeleitet. Auch Hobbygärtner können sich von der Anziehungskraft dieser aromatischen Schönheit in ihren eigenen Gärten verzaubern lassen.
Hier erfährst Du nicht nur die wichtigsten Facts über die Pflanze, sondern auch, wie Du Deine eigene Anispflanze züchten kannst und wie Du Dir einen frischen Anistee zubereitest.
Was ist Anis und woher kommt die Pflanze?
Anis gedeiht am besten in gemäßigten Klimazonen und bevorzugt sonnige Standorte. Die ursprüngliche Herkunft liegt vermutlich im Mittelmeerraum, heute wird die Pflanze weltweit angebaut.
Die einjährige Anispflanze zeigt ihre weißen bis gelben Blüten im Zeitraum von Juli bis August. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 60 cm und zeichnet sich durch leicht behaarte Stängel und herzförmige Blätter aus. Die duftenden, getrockneten Samen dieser Pflanze sind echte Gewürzschätze. Du kannst sie ganz verwenden oder zu feinem Pulver mahlen. Ihr Geschmack erinnert an das süße Aroma von Lakritz.
Was ist der Unterschied zwischen Anis und Sternanis?
Anis-Kekse , Glühwein oder Lebkuchen – in der gemütlichen Vorweihnachtszeit sind Anis und Sternanis aus unserer Küche nicht wegzudenken. Aber was genau macht diese beiden Gewürze eigentlich unterschiedlich?
Anis und Sternanis sind eigentlich zwei völlig verschiedene Pflanzen, die unterschiedlichen Pflanzenfamilien angehören: Anis (Pimpinella anisum) stammt aus dem Mittelmeerraum und gehört zur Familie der Doldenblütler. Sternanis (Illicium verum) hingegen kommt aus Asien und gehört zu den Sternanisgewächsen (Illiciaceae).
Auch optisch gibt es einen klaren Unterschied zwischen den beiden Gewürzen: Sternanisfrüchte tragen ihren Namen nicht umsonst, da sie wie achtzackige Sterne geformt sind, in denen sich die Samen verbergen. Anissamen hingegen sind klein und einzeln.
Aber jetzt zum Geschmack: Hier ähneln sich Anis und Sternanis wirklich sehr. Der feine Unterschied liegt in den Nuancen: Anis präsentiert ein süßeres Aroma, während Sternanis etwas schärfer und würziger daherkommt. Wenn Du also mit Sternanis würzt, sei ein bisschen vorsichtiger in der Dosierung.
Anis pflanzen im eigenen Garten
Wild wachsender Anis ist nicht winterhart und kommt daher nur selten in der freien Natur vor. Die Anis-Pflanze wird meistens einjährig angebaut, wird also jedes Jahr neu aus Samen gezogen.
Du kannst Anis auch ganz einfach in Deinem eigenen Garten oder auf Deinem Balkon anbauen. Alles, was Du brauchst, ist ein sonniger Platz und ein paar einfache Pflegetipps, um diese zarte Kräuterpflanze erfolgreich zu züchten und regelmäßig frische Samen zu ernten.
Schon ab Februar kannst Du die Anissamen in einem Topf vorziehen – alternativ kannst Du auch vorgezogene Anispflanzen kaufen. Im April werden die Pflänzchen dann in den Garten oder in einem Kübel auf dem Balkon umgepflanzt. Anis fühlt sich in einem nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden am wohlsten. Halt den Boden feucht, aber nicht triefend nass.
Im September, nachdem die Anispflanze den Sommer über geblüht hat, werden die Samen braun. Mit der Ernte solltest Du jetzt nicht mehr zu lange warten. Sammle die Samen, bevor sie ganz aus den Blüten gefallen sind. Dazu schneidest Du einfach die Blütendolden vorsichtig ab und bindest sie zu kleinen Bündeln. Häng die Bündel kopfüber an einem luftigen, dunklen Ort auf, leg ein Tuch darunter, um die Samen aufzufangen.
Nach maximal 14 Tagen kannst Du die getrockneten Anissamen einsammeln und in einem luftdichten Behälter aufbewahren. Ob ganz oder gemahlen – jetzt kannst Du den unverwechselbaren Anisgeschmack voll auskosten.
Ein kleiner Tipp unter Gärtner:innen: Baue Anis nicht zweimal an der gleichen Stelle an, um die Nährstoffe im Boden nicht zu erschöpfen. Zudem beugst Du damit Schädlings- und Krankheitsproblemen vor und hältst den Boden durch Fruchtfolge – also den zeitlich versetzten Anbau verschiedener Kulturen in einem Bereich – gesund.
Zubereitung: Anis-Tee selber machen
Lust auf ein unvergessliches Geschmackserlebnis? Eine Tasse duftender Anistee verzaubert Dich mit exotischen Aromen. Die Zubereitung ist einfach:
- Für eine Tasse ca. 1,5 Gramm Anis-Samen abwiegen (etwa ein halber Esslöffel).
- Die Samen in einem Mörser zerkleinern (Tipp: Erst kurz vor der Zubereitung zerkleinern, um das volle Aroma zu erhalten).
- Das gemahlene Anis-Pulver in ein Teesieb geben und direkt mit kochendem Wasser übergießen.
- 10 – 15 Minuten ziehen lassen, erst dann das Teesieb aus dem Wasser nehmen
- Deinen Anis-Tee genießen.
Tipp: Den Geschmack kannst Du bei Bedarf mit etwas Honig oder einem Spritzer Zitronensaft verfeinern.
Wenn dir die ganze Vorbereitung zu aufwändig ist, haben wir die perfekte Lösung für Dich: zum Beispiel unseren Bio-Kräutertee „Magenfreund “. Diese harmonische Mischung unter anderem aus Kamille, Anis und Melisse schmeckt fantastisch und bereitet Tag und Nacht Freude.
Alles, was Du tun musst: Lege einfach den Teebeutel in Deine Tasse, gieße heißes Wasser darüber und lasse ihn 5-8 Minuten ziehen. Voilà, Dein Tee ist fertig zum Genießen!