Kamille für Tee: So erkennst Du die richtige Pflanze
Viele lässt der Gedanke an Kamillentee in Erinnerungen an die Kindheit schwelgen. Doch welche Kamille steckt eigentlich in Deinem Tee? Die Antwort ist: Echte Kamille. In diesem Guide erfährst Du mehr über die Echte Kamille – auch unter dem botanischen Namen Matricaria chamomilla bekannt. Wir zeigen Dir, wie Du sie von ähnlichen Pflanzen unterscheidest und geben Dir wertvolle Tipps fü den Fall, dass Du sie selbst für Deinen Tee anbauen möchtest.
Echte Kamille: Das Geheimnis Deines Teegenusses
Die Echte Kamille gilt als die Königin der Kamillenarten – vor allem dann, wenn es um die Teezubereitung geht. Ihre Blüten sind vor allem für ihr charakteristisches, aromatisches Duftprofil bekannt. Außerdem reicht die Geschichte der Pflanze bis weit in die Vergangenheit zurück: Schon im alten Ägypten war das Kraut bekannt und wurde als Blume des Sonnengottes verehrt. In Kloster- und Bauerngärten war sie ebenfalls über Jahrhunderte fester Bestandteil. Dank dieser traditionsreichen Geschichte ist Kamillentee auch heute noch in nahezu jedem heimischen Teevorrat zu finden. Ursprünglich war die Echte Kamille übrigens in Süd- und Osteuropa sowie in Vorderasien beheimatet. Von dort aus hat sie sich über die ganze Welt verbreitet. Heute wird sie in ganz Europa, aber auch in Nordamerika und Australien in vielen Küchen verwendet.
Hierzulande ist neben der Echten Kamille auch die Strahlenlose Kamille (Matricaria discoidea) verbreitet. Tatsächlich gibt es viele Pflanzen, die der Echten Kamille sehr ähnlich sehen. Die Geruchlose Kamille, die Arten der Gattung Hundskamille sowie die Römische Kamille sorgen nicht selten für Verwechslungen. Wie genau Du diese Pflanzen von der Echten Kamille unterscheidest, erklären wir Dir weiter unten in diesem Artikel.
Steckbrief: Die Echte Kamille
- Botanischer Name: Matricaria chamomilla
- Gattung: Kamillen (Matricaria)
- Familie: Korbblütler (Asteraceae)
- Namensherkunft: „Chamaimelon“ (griechisch für „Erdapfel“) aufgrund des apfelartigen Geruchs.
- Verbreitung: Europa, Vorderasien, Nordamerika, Australien.
- Merkmale: Die Echte Kamille ist eine einjährige Pflanze, die zwischen 15 und 60 cm hoch wird. Sie besitzt dünne, blassbraune Wurzeln. Ihr aufrechter, verzweigter Stängel trägt die Blüten.
- Geruch: Die ganze Pflanze verströmt einen charakteristischen, aromatischen Geruch, der sie deutlich von verwechselbaren Arten unterscheidet.
- Blätter: Die Blätter der Echten Kamille sind 3 bis 8 cm lang, wechselständig angeordnet und zierlich, zwei- bis dreifach gefiedert.
- Blütezeit: Zwischen Mitte Mai und August.
- Blüte: Sie bildet einzelne gelbe Blütenköpfchen, die von 26 bis 48 weißen Hüllblättern umgeben sind.
- Wichtigstes Erkennungsmerkmal: Der Blütenboden ist im Inneren hohl. Dies ist der sicherste Weg, um sie von ähnlichen Pflanzen zu unterscheiden.
Achtung Verwechslungsgefahr: So erkennst Du die Echte Kamille
Da die Verwechslungsgefahr bei der Kamille groß ist, solltest Du besonders aufmerksam sein – vorausgesetzt, Du pflückst sie selbst. Anhand dieser Merkmale erkennst Du die Echte Kamille und kannst sie ganz einfach von ihren Doppelgängern unterscheiden:
Die Merkmale der Echten Kamille
Es gibt zwei entscheidende Vorgehensweisen, mit denen Du die Echte Kamille sicher identifizieren kannst:
- Der Hohlraum-Test: Dies ist das wichtigste Erkennungsmerkmal. Die Echte Kamille hat ein gelbes Blütenköpfchen, das von weißen Blütenblättern umgeben ist. Schneide einen Blütenkopf in der Mitte durch. Ist der Blütenboden innen hohl und kegelförmig, hast Du es mit Echter Kamille zu tun. Ist der Körbchenboden gefüllt, handelt es sich um eine andere Sorte.
- Der Duft-Test: Die Echte Kamille verströmt einen charakteristischen, aromatischen Geruch, der oft als apfelartig beschrieben wird. Zwischen den Fingern verrieben, tritt dieser noch deutlicher hervor.
Vorsicht vor den Doppelgängern
Folgende Pflanzen ähneln der Echten Kamille sehr, eignen sich aber nicht für Deinen Tee. Hier siehst Du die Unterschiede auf einen Blick:
- Hundskamille: Sie wird oft als „falsche Kamille“ bezeichnet. Ihr Blütenboden ist gefüllt und sie hat einen unangenehmen Geruch.
- Römische Kamille: Auch diese Pflanze riecht aromatisch, ist aber eine mehrjährige Staude. Ihr Blütenboden ist ebenfalls gefüllt.
- Strahlenlose Kamille: Sie hat keine weißen Blütenblätter und besteht nur aus dem gelb-grünlichen Blütenkorb. Außerdem fehlt ihr der ausgeprägte Geruch.
- Geruchlose Kamille (auch falsche Strandkamille genannt): Wie der Name schon sagt, fehlt ihr der typische Kamillenduft, weshalb sie leicht von der Echten Kamille zu unterscheiden ist. Auch sie hat einen gefüllten Blütenboden.
Kamille im Garten anpflanzen
Du möchtest Dir Deinen eigenen Kamillentee selbst zubereiten? Das ist gar nicht schwer, denn Echte Kamille kannst Du ganz unkompliziert im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Mit folgenden Tipps gelingt Dir die Anzucht besonders gut:
Standort und Boden
Die Kamille ist eine echte Sonnenanbeterin. Suche darum einen sonnigen und warmen Platz für die Aussaat. Was den Boden angeht, ist die Echte Kamille eher anspruchslos, wobei sie einen tiefgründigen, lehmigen und gut durchlässigen Boden bevorzugt. Staunässe solltest Du unbedingt vermeiden. Pflanzt Du die Kamille auf dem Balkon an, kannst Du normale Universalerde verwenden und diese mit ein wenig Sand auflockern.
Aussaat
Da die Kamille ein sogenannter Lichtkeimer ist, sollten die winzigen Samen bei der Aussaat nicht mit Erde bedeckt sein. Streue die Kamillensamen stattdessen einfach lose auf das vorbereitete Beet oder in einen Topf mit Erde und drücke sie vorsichtig an. So verhinderst Du, dass sie vom Wind weggeweht werden. Idealerweise säst du die Samen im Freien ab Anfang Mai aus, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.
Pflege
Ist die Pflanze einmal angewachsen, hält sich die Pflege der Echten Kamille in Grenzen. Achte darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt, wobei die Pflanze gelegentliche Trockenphasen in der Regel auch gut verkraftet. Ein zusätzliches Düngen ist nicht nötig – Du hast es mit einer äußerst genügsamen Pflanze zu tun. Merkst Du, dass die Blätter trotz regelmäßigem Bewässern verblassen, kannst Du einen leichten organischen Dünger verwenden. Gedeiht die Kamille an ihrem Standort gut, samt sie sich normalerweise von selbst wieder aus. So hast Du auch im nächsten Jahr noch Freude an Deiner eigenen Kamillenblüte.
Wann solltest Du die Kamille ernten?
Bei selbst zubereitetem Kamillentee ist der richtige Erntezeitpunkt entscheidend für das Aroma. Ernte die Blüten, wenn sie voll entfaltet sind, die weißen Blätter aber noch nicht herabhängen. Idealerweise pflückst Du sie mittags, wenn es trocken ist. Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Normalerweise kannst Du Kamille zwischen Mai und August mehrmals ernten. Aufgepasst: Man pflückt nur die Blütenköpfe. Die Stängel bleiben stehen.
Vor der Weiterverarbeitung solltest Du die Blüten für etwa 30 Minuten auf einer trockenen Unterlage ausbreiten. So können eventuell kleine Insekten entweichen. Zum Trocknen legst Du die Blüten an einem schattigen, gut belüfteten Ort aus. Achte darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch ist, damit das Aroma erhalten bleibt. Sind die Blüten vollständig getrocknet, kannst Du sie in einem luftdichten Gefäß aufbewahren und sie an einem trockenen, kühlen Ort lagern.
Kamillentee zubereiten – so gelingt’s
Möchtest Du aus den getrockneten Blüten der Echten Kamille einen aromatischen Tee zubereiten, übergieße sie einfach mit sprudelnd kochendem Wasser. Danach lässt Du den Tee für ca. fünf bis zehn Minuten ziehen. Verwendest Du lose Blüten, kannst Du den Tee danach durch ein Sieb abgießen (abseihen). Wenn Du Dir den Aufwand des Anpflanzens, Sammelns und Trocknens sparen möchtest, kannst Du wunderbar auf unseren Willi Dungl Bio Kamillentee zurückgreifen. Bei uns findest Du nicht nur reinen Kamillentee in bester Bio-Qualität, sondern auch verschiedene Bio-Kräuterteemischungen, in denen Kamille und weitere Kräuter enthalten sind. So bekommst Du für jede Gelegenheit den passenden Teegenuss – und zwar ganz ohne Aufwand.